Abschlussbericht der begleitenden Praxisforschung:
Jamal al-Khatib -Mein Weg! & NISA x JANA
Zusammenfassung Abschlussbericht - Staffel 2
2019 wurde die zweite Staffel von Jamal al-Khatib – Mein Weg!, sowie die erste NISA Kampagne, NISA x Jana, im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung, von turn – Verein für Gewalt- und Extremismusprävention umgesetzt.
Das Projekt gliederte sich in zwei Phasen: In der Offline-Phase wurden zunächst zusammen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen (im Falle von Jamal al-Khatib – Mein Weg! teilweise Aussteiger aus der jihadistischen bzw. neo-salafistischen Szene) auf der Grundlage narrativer Biographiearbeit Videos produziert, die die Propaganda von jihadistisch-islamistisch geprägten Bewegungen (Jamal al-Khatib – Mein Weg!) und patriarchale Strukturen (NISA x Jana) in Frage stellen und diesen alternative Narrative entgegensetzen.
In der Online-Phase wurden die Videos im Zuge zweier Online-Kampagnen auf mehreren Social-Media-Plattformen veröffentlicht und mittels der Methode Online-Streetwork mit den Dialoggruppen diskutiert.
Das Projekt wurde über den gesamten Zeitraum hinweg wissenschaftlich begleitet. Die Offline-Phase des Projekts wurde von Forschenden des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung an der FH St.Pölten ausgewertet und mittels qualitativer und ethnografischer Forschungsmethoden evaluiert. Die externe Evaluation der Offline-Phase wurde von Veronika Reidinger, unter Mitarbeit von Anna Petrovic, durchgeführt und von Sylvia Supper geleitet.
Die Online-Kampagne wurde von Felix Lippe, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter von turn, und Arash Bakhtiari, einem externen Daten Analysten mittels quantitativer Methoden ausgewertet. Die Daten wurden anhand einer eigens programmierten Software zusammengetragen und im Zuge einer explorativen Sozialen Netzwerk Analyse ausgewertet.
Die Auswertung der diskursiven Online-Streetwork Interventionen wurden ebenfalls von Felix Lippe in Zusammenarbeit mit Iris Stuhr, einer Studentin des Master-Studiengangs Soziale Arbeit an der Fachhochschule St. Pölten durchgeführt.
Die begleitende Praxisforschung hatte zum Ziel, die Wirkungen des Projekts zu erfassen. Sie folgt der übergeordneten Forschungsfrage, inwieweit die Ziele, die sich die am Projekt beteiligten Praktiker*innen für die Online- sowie die Offline-Phase gesetzt haben, erreicht werden konnten und inwiefern bestimmte Rahmenbedingungen dazu beigetragen haben.
Im Abschlussbericht der begleitenden Praxisforschung werden die Dialoggruppen, Konzepte und Zielsetzungen für die zwei Phasen dargelegt. Anschließend werden das methodische Vorgehen, sowie die Erkenntnisse die im Zuge der wissenschaftlichen Begleitung der zwei Projektphasen gewonnen werden konnten, aufgearbeitet. Sinn und Zweck der Wirkungsanalyse war es auch, Handlungsempfehlungen für andere Projekte, die in diesem Bereich angesiedelt sind, formulieren zu können. Diese finden sich am Ende dieses Berichts.
Die begleitende Praxisforschung wurde von der Bundeszentrale für politische Bildung finanziert.